Gemäss Art. 321a OR ist der Arbeitnehmer verpflichtet, die ihm übertragenen Arbeiten sorgfältig auszuführen und seine Treuepflicht gegenüber dem Arbeitgeber einzuhalten. Dies umfasst insbesondere, Betriebsgeheimnisse zu wahren und Anordnungen des Arbeitgebers zu befolgen. Die Treuepflicht umfasst auch das Verbot, dem Arbeitgeber durch eigenes pflichtwidriges Verhalten Schaden zuzufügen.

Der Arbeitgeber hat das Recht, im Rahmen des Weisungsrechts Regeln zum Verhalten der Mitarbeitenden festzulegen. Beispielsweise zu den Arbeitszeiten und Pünktlichkeit, dem Umgangston mit Kolleginnen und Kollegen sowie Kunden, zu Sicherheitsvorschriften sowie zur Nutzung von IT-Systemen. Diese Weisungen müssen verhältnismässig und im Interesse des Unternehmens sein.

Arbeitnehmer sind verpflichtet, zu einem guten Betriebsklima beizutragen. Konflikte sollten intern und sachlich angesprochen werden. Wenn ein direkter Dialog mit der betroffenen Person keine Lösung herbeiführt, sollte mit dem Vorgesetzten und/oder der HR-Abteilung das Gespräch gesucht werden. Einige Firmen sehen auch spezielle interne Anlaufstellen vor, die kontaktiert werden können. Den Arbeitgeber trifft gegenüber seinen Mitarbeitenden eine Fürsorgepflicht. Er hat deshalb Massnahmen zu ergreifen, um Mobbing und Belästigung zu verhindern.

Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, die Sicherheitsvorschriften einzuhalten und bei der Verhütung von Unfällen und Krankheiten mitzuwirken.

Grundsätzlich sind private Angelegenheiten wie das Surfen im Internet oder die Nutzung des Mobiltelefons während der Arbeitszeit auf ein Minimum zu beschränken. Insbesondere, wenn die Arbeitgeberin eine entsprechende Nutzung reguliert. Ein vollständiges Verbot privater Tätigkeiten am Arbeitsplatz kann jedoch ein unzulässiger Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Mitarbeitenden darstellen, sofern es dafür keine sachlichen Gründe für das Verbot gibt (z.B. Sicherheitsbedenken).

Ein Arbeitnehmer darf sachliche Kritik am Arbeitgeber äussern, z. B. zu Arbeitsbedingungen oder Missständen. Unsachliche oder diffamierende Aussagen können jedoch als Pflichtverletzung gelten und zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen.